Sina Klein, geboren 1983, studierte Romanistik in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf und lebt als freie Autorin in Wien. Im Klever Verlag erschienen ihre Gedichtbände Narkotische Kirschen (2014) und skaphander (2018). Ihre Gedichte, geschult an Vorbildern wie Rimbaud und Unica Zürn, überführen das ana-grammatische Spiel mit Lauten und Buchstaben in dichte, hochmusikalische Gebilde, die eine in der Gegenwartslyrik selten gewordene Dringlichkeit entfalten. Viele dieser Gedichte lassen sich als Liebesgedichte lesen, die das uralte Werben und Bangen um die Anwesenheit des Anderen mit der Frage verknüpfen, wie einsam uns die digitale Welt macht. Ist das Gedicht selbst eine künstliche Hülle, ein »skaphander« (Taucheranzug), der zugleich schützt und isoliert? Mit solcher Ambivalenz lädt Sina Klein ihre Gedichte auf, ohne einfache Antworten zu liefern, doch mit dem unverzichtbar guten Ohr für den Fall der Silben, für Reim und Rhythmus.