Die Einigung Deutschlands beendete die Marginalisierung des Stiftungsauftrags. 1990 wurde der Dichter Wulf Kirsten Generalsekretär der Schillerstiftung. Der Freistaat Thüringen berief ein Jahr später einen kommissarischen Stiftungsrat, in dem die Freistaaten Bayern und Sachsen sowie die Kester-Haeusler-Stiftung, Fürstenfeldbruck/München, vertreten waren.
Trotz offener Fragen zum Status nahm die Schillerstiftung ihre Arbeit sofort wieder auf und unterstützte zahlreiche Autoren mit Ehrengaben. Nachdem komplizierte Rechts- und Nachfolgefragen Mitte der 1990er Jahre geklärt waren, löste der Jurist und Schriftsteller Dr. Georg Brun als Liquidator die bisherige Stiftung formal auf. Nach der Liquidation der Deutschen Schillerstiftung in der bisherigen Rechtsform wurde am 7. September 1995 die „Deutsche Schillerstiftung von 1859“ als rechtsfähige Stiftung des privaten Rechts in Weimar im Schiller-Museum neu errichtet.