Die Deutsche Schillerstiftung von 1859 trauert um Wulf Kirsten

Der Lyriker, Erzähler und Herausgeber Wulf Kirsten ist am 14. Dezember im Alter von 88 Jahren gestorben. Der 1934 im sächsischen Klipphausen geborene Autor studierte Pädagogik in Leipzig und ließ sich 1965 in Weimar nieder, wo er bis zu seinem Lebensende lebte. Mehr als ein Jahrzehnt lang war er Lektor beim Aufbau-Verlag, gab diese Stelle aber auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seine Dichtung beschäftigt sich programmatisch mit der Landschaft und mit dem Einfluss des Menschen darauf, aber er verstand sich auch als dezidiert politischer Schriftsteller, nicht zuletzt wegen seiner Behandlung des problematischen deutschen 20. Jahrhunderts in seinem Werk. Kirsten war ein vielfach ausgezeichneter Autor, der u.a. 1987 den Peter-Huchel-Preis, 2008 den Christian-Wagner-Preis und 2015 den Thüringer Literaturpreis erhielt. Für seinen herausragenden Beitrag zur deutschsprachigen Literatur wurde er 2002 mit dem Schiller-Ring der Deutschen Schillerstiftung von 1859 ausgezeichnet. Die Laudatio, die Prof. Dr. Heinz Friedrich aus diesem Anlass hielt, ist online einsehbar.