Thomas Rosenlöcher

Er debütierte 1982 mit dem Band Ich lag im Garten bei Kleinzschachwitz, dem vor der Wende dann noch der Gedichtband Schneebier folgte. In ihrer Entscheidungsbegründung würdigt die Jury Thomas Rosenlöcher als »einen Meister der melancholischen Ironie; zugleich war das die Haltung, mit der er dem Staat begegnete, in dem er lebte und schrieb. Seine oft mit genauer Naturbeobachtung einsetzenden Gedichte behaupten eine romantisch-widerständige Nischenexistenz, die er dann, unter geänderten gesellschaftlichen Verhältnissen, im vereinigten Deutschland fortführte. Mit seinem Dresdner Wende-Tagebuch Die verkauften Pflastersteine wurde er einem westdeutschen Publikum bekannt, weitere Prosabände folgten. Sein Hauptwerk aber gilt dem Gedicht, dem er in unverwechselbarer Handschrift Töne ablockt, die bitter fehlten, gäbe es sie nicht – nachlesbar zuletzt in dem Band Hirngefunkel (Insel Verlag 2012), der ausgewählte und neue Gedichte des Autors vereinigt.«
Thomas Rosenlöcher wurde 1947 in Dresden geboren und studierte zunächst Betriebswissenschaft. Hierauf folgte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Zuletzt erschienen von Thomas Rosenlöcher neben dem Roman Hirngefunkel (2012) Das Gänseblümchen, die Katze & der Zaun (2015). Die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung wird zum vierten Mal verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Laudatio hält der Schriftsteller Norbert Hummelt.