Peter Wawerzinek

Peter Wawerzinek. Foto: Manuela Zalewski

Peter Wawerzinek wurde 1954 in Rostock geboren. Seine Eltern ließen ihn und seine Schwester 1957 bei ihrer heimlichen Flucht nach Westdeutschland zurück. Er wuchs in Kinderheimen der DDR und später als Adoptivkind an der Ostseeküste auf. Nach seiner Lehre als Textilzeichner nahm er ein Kunststudium in Berlin-Weißensee auf, was er nach dem zweiten Studienjahr abbrach. Er arbeitete in verschiedenen Berufen (u.a. als Totengräber und Briefträger), bis er sich als Performance-Künstler, Musiker und Autor seinen Lebensunterhalt verdiente. Erst nach der Wende veröffentlichte er seine ersten Texte, u.a. Das Kind das ich war (1994). Der literarische Durchbruch gelang ihm mit dem Roman Rabenliebe, für den ihm 2010 der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen wurde. Wawerzineks Werk umfasst Erzählungen, Romane, Hörspiele und einen Film. Zuletzt erschienen ist ein Gedichtband Letzte Buchung (2023). Seine Texte sind stark autobiografisch geprägt; ein wichtiges Thema ist seine Heimatregion Mecklenburg-Vorpommern. Wawerzinek erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. des Deutschen Literaturfonds (1993), des Heinrich-Böll-Hauses in Langenbroich, der Berliner Akademie der Künste (2003 und 2021) und der Villa Massimo in Rom (2019-2020), und wurde zum Stadtschreiber in Klagenfurt (2011), Jena (2012), Dresden (2016) und in Magdeburg (2015) gewählt, wo er heute lebt.