Aras Ören

Aras Ören. Foto: Nane Diehl

Die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859 geht 2023 an den Lyriker und Schriftsteller Aras Ören. In der Begründung der Jury heißt es: »Heute ... schafft der Autor zwischen Osten und Westen, Asien und Europa, zwischen Verwurzelten und Entwurzelten eine neue Sprache, die einer Gesellschaft die Identität, das Gesicht gibt.«

Aras Ören wurde 1939 in Istanbul geboren und lebt seit 1969 in Berlin.  Er arbeitete als Schauspieler und Dramaturg in Istanbul und in Deutschland. Ab 1974 wurde er Redakteur beim Sender Freies Berlin und war dort Mitgründer und Leiter der türkischen Redaktion. Mit seinem Poem Was will Niyazi in der Naunynstraße? (türkisch: Niyazi’nin Naunyn Sokağında İşi Ne?) gelang ihm im Jahr 1973 der Durchbruch. Dieses und zwei weitere Erzählgedichte, Der Kurze Traum aus Kagithane (1974) und  Die Fremde ist auch ein Haus (1980),  erschienen 2019 als „Berlin-Trilogie“. Zu seinem Werk gehören viele weitere Gedichtbände, u.a. Deutschland. Ein türkisches Märchen (1978) und Mitten in der Odysee (1980),  sowie Romane und Erzählungen, u.a. Bitte nix Polizei (1981), Sehnsucht nach Hollywood (1999) und zuletzt der Roman Kopfstand (2014). Er schreibt in türkischer Sprache, und wirkt  wesentlich an den  Übersetzungen seiner Werke ins Deutsche mit. Schon 1969 wurde Aras Ören mit dem Theaterpreis, Istanbul geehrt. 1981 erhielt er die Ehrengabe der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, 1985 den Adelbert-von-Chamisso-Preis und wenige Jahre später, 1988, erhielt er das Bundesverdienstkreuz. 1999 hatte er die Poetik-Dozentur der Universität Tübingen inne. 2012 wurde er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.