Eugen Viehof-Ehrengabe für Volker Demuth

Pressemitteilung des Vorstandes:
Die Deutsche Schillerstiftung wird im Mai 2012 den 1961 in Süddeutschland geborenen Lyriker, Essayisten und Medienwissenschaftler Volker Demuth mit der Eugen Viehof-Ehrengabe auszeichnen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Jury der Deutschen Schillerstiftung von 1859 hat in ihrer Entscheidungsbegründung für Volker Demuth gewürdigt, dass der Autor klug, konzentriert und kompromisslos ein wirkliches Gesamtwerk geschaffen hat, zu dem neben Lyrik (zuletzt „Lapidarium“/2010) und Lyrikinstallationen auch Prosa (zuletzt „Das angekreidete Jahr“/2007) und Essays (zuletzt Zyklomoderne“/2010) gehören. Mit der Auszeichnung dieses Gesamtwerks wird vor allem die Kraft seines poetischen Ansatzes hervorgehoben. Mit der Vergabe der Eugen Viehof-Ehrengabe durch die Deutsche Schillerstiftung verbindet die Jury den Wunsch, Volker Demuth auf seinem unabhängigen Weg als Autor zu bestärken.

Volker Demuth, der nach seinem Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Tübingen und Oxford als Professor für Medientheorie an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd tätig war, hatte seine Lehrtätigkeit 2004 aufgegeben und widmet sich seitdem ganz seinem literarischen Schaffen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Französische und Russische übersetzt. 

Mit der Eugen Viehof-Ehrengabe wird die Deutsche Schillerstiftung von 1859 ihre erste Ehrengabe im Jahr 2012 verleihen. Erstmalig wird die Preisverleihung in Marbach  auf Einladung des Deutschen Literaturarchivs DLA Marbach stattfinden.

Als älteste bürgerschaftlich organisierte Fördereinrichtung für Literatur vergibt die Deutsche Schillerstiftung von 1859 neben den Ehrengaben seit 1999 einen weiteren Literaturpreis, symbolisiert im Schiller-Ring der Deutschen Schillerstiftung von 1859. Letzter Preisträger des Schiller-Rings war der Schriftsteller Jürgen Becker (2009).

Die Eugen Viehof-Ehrengabe wird Volker Demuth am 4. Mai in Marbach durch den Vorsitzenden des Kuratoriums der Deutschen Schillerstiftung überreicht werden.


Foto: Jeanne Nocker

Volker Demuth, geboren 1961 in Süddeutschland, ist Lyriker, Essayist und Medienwissenschaftler. Er studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Oxford und Tübingen, wo er über J. M. R. Lenz promovierte. Von 1993 an lebte er als freier Schriftsteller. Neben seiner Tätigkeit beim Rundfunk (SWR), bei der eine Reihe von Hörspielen entstand, hatte Demuth von 2000 an eine Professur für Medientheorie inne, die er 2004 aufgab, um sich dem literarischen Schreiben zu widmen. Seit Ende der 90er Jahre entwickelte er mit dem „RaumPoem“ eine neue, räumliche Form der Lyrik, bei der verschiedene Medien in einer installativen Sprachform verwendet werden. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und publiziert in unterschiedlichen Zeitschriften und Zeitungen (u. a. Lettre International, Neue Rundschau, Die Welt). Seine Gedichte wurden ins Französische, Englische und Russische übersetzt. Für seine Werke erhielt er mehrere Auszeichnungen. Er lebt als freier Schriftsteller in Zwiefaltendorf (Donau) und Berlin.
Neue Bücher:
Das angekreidete Jahr. Erzählungen, Verlag Klöpfer & Meyer, Tübingen 2007.
Lapidarium. Gedichte, Verlag Ralf Liebe, Weilerswist / Köln 2010.
Zyklomoderne. Ein Essay, Passagen Verlag, Wien 2010.