Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung an Kerstin Becker

Die Ehrengabe der Deutsche Schillerstiftung von 1859 geht 2022 an die Lyrikerin und Lektorin Kerstin Becker. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. In der Begründung der Jury heißt es: »Kerstin Beckers Ton ist oft direkt, mitunter geradezu hart, illusionslos zeichnet sie Miniaturen aus dem beschädigten Leben. Die poetische Perspektive, mit der sie Alltagsskizzen und Erinnerungsfetzen fasst, lässt an Lyriker wie Franz Fühmann und Wolfgang Hilbig denken, mit denen sie nicht nur die ostdeutsche Herkunft teilt.«

Die Verleihung der Ehrengabe findet um 18 Uhr am 4. November 2022 im Deutschen Literaturarchiv Marbach statt. Bereits im Juni wurde eine erste Ehrengabe 2022 der Deutschen Schillerstiftung von 1859 verliehen – sie ging an Julia Schoch.

Kerstin Becker wurde 1969 in Frankenberg geboren und lebt jetzt mit ihrer Familie in Dresden. Seit 2001 ist sie freiberufliche Autorin von Lyrik und Kinderbücher und ist auch als Lektorin tätig. Ihre Gedichte wurden in mehreren Sprachen übertragen, u.a. Tschechisch, Serbisch, Ungarisch, Arabisch und Mazedonisch. 2001 erhielt sie zusammen mit Anja Kampmann den zweiten Preis des Poetenladen-Debütwettbewerbs, nach Erscheinen ihrer Gedichtsammlung Fasernackte Verse (2012) erhielt sie 2013 den 2. Preis des Irseer Pegasus sowie 2014 den 2. Preis des Lyrikpreises München. Im gleichen Jahr wurde sie Finalistin des Lyrikpreises Meran sowie des Dresdner Lyrikpreises. Ihr Gedichtband Biestmilch (2016) wurde 2016 zum Gedichtband des Jahres im Literaturhaus Berlin gekürt. Zuletzt erschien 2022 ihre Lyriksammlung Das gesamte hungrige Dunkel ringsum.

Die Deutsche Schillerstiftung fördert seit über 150 Jahren Autorinnen und Autoren aufgrund ihrer literarischen Leistung. Die Deutsche Schillerstiftung verwaltet in diesem Rahmen auch unselbstständigen Stiftungen, die der Förderung deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, die durch ihre künstlerische Leistung hervorgetreten sind, dienen. Die Ehrengaben werden nach diesen unselbstständigen Stiftungen benannt werden. Zu den von der Stiftung geförderten Dichtern gehörten u.a. Eduard Mörike, Wilhelm Raabe, Ricarda Huch und Else Lasker-Schüler, in jüngerer Zeit Elke Erb, Hans Wollschläger, Dagmara Kraus und Gisela von Wysocki. Das Archiv der Deutschen Schillerstiftung befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar.